Über einen Hund, also mich, wird erstmals gesprochen
Begonnen hat alles im Jahr 2004, als sich die Gedanken meines Herrchens um mich drehten. Also eigentlich sollte ich da schon geboren werden. Ich war startklar, es konnte losgehen. Blos Herrchen „kam nicht aus der Hüfte“.
Nach einigen vielen Jahren der Probe hatte er sich endlich entschlossen mein Frauchen zu heiraten, wurde ja nun auch Zeit. Wie das nach einer Eheschließung dann meist so ist, haben die Frauen das Sagen. Mein zukünftiges Herrchen konnte sich nicht durchsetzen. Frauchen bestand auf einer Stadtwohnung – und dabei blieb es auch. So auch für mich – ich blieb wo ich war – wurde also immer noch nicht geboren. An einen Hund in der Stadt war nicht zu denken.
Wie lange soll das eigentlich noch dauern, dachte ich mir damals und hätte beim besten Willen nicht daran geglaubt, dass ich noch volle 4 Jahre warten musste um geboren zu werden.
Aber so unglücklich bin ich nun auch nicht darüber. Denn in einer Stadtwohnung zu leben, in der 4. Etage in Berlin-Kreuzberg – ohne Aufzug. Gassi gassi gehen auf Asphalt, na schönen Dank, dass mir dies erspart geblieben ist. Obwohl die Wohnung dort schon toll gewesen sein soll. Fast 140 qm – schöne helle Zimmer – aber vierte Etage und dann wohnten in dem Haus auch noch 7 weitere Familien. Und die hätten dann nicht zu mir gehört und ich hätte doch meine Familie beschützen müssen bzw. sollen – obwohl die anderen doch gar nicht böse waren, aber woher hätte ich das wissen sollen usw. usw.
Glücklicherweise ist dieser Kelch an mir vorüber gegangen – ich wurde, wie gesagt, noch nicht geboren und Herrchen und Frauchen waren dann den unliebsamen Machenschaften des Vermieters ausgesetzt – wäre vielleicht doch besser gewesen wenn ich da mal mitgemischt hätte. Obwohl dieser Hansel immer pünktlich seine Miete bekommen hat, war er ganz besonders zu meinem Frauchen in spe immer böse, bis sich Herrchen endlich einschaltete und darauf pochte eine neue Wohnung zu suchen, bevor er dem Blödmann was vor die – Birnen sind ein leckeres Obst!
Jetzt kommt wieder meine große Stunde – ich werde gebraucht – neue Wohnung – bestimmt außerhalb von Berlin – im Grünen, mit Garten super toll ich komme – ich werde endlich geboren…
Ne – falsch gedacht – wieder gab es eine andere Entscheidung – eine Entscheidung ganz klar gegen mich! Ihr wollt mich wohl nicht?
Die ziehen doch tatsächlich um – aber in ein Haus in der gleichen Strasse. Unfassbar – versteh mir einer die Menschen. Links ne Straße, rechts ne Straße, vorne und hinten jeweils eine Straße – Bürgersteig und viele viele andere Menschen. Herzlichen Dank, das brauche ich nicht.
Ihr werdet auch noch zur Besinnung kommen.
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