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November 2008 mal schauen was der Monat bringt

In Amerika wird diesen Monat ein neuer Präsident gewählt. Und in Hessen will sich eine Frau Ypsilanti mit den Stimmen der Kommunisten zur hessischen Ministerpräsidentin wählen lassen. Gott – Allah – Buddha, oder wie auch immer ihr alle heißt, hoffentlich könnt ihr dies noch verhindern.
Da Herrchens Mama ja in Hessen wohnt, hat er schon angekündigt, dass er die alte Dame nach Brandenburg, also ins Brandenburger Land, holen wird. Denn wer will schon in Hessen wohnen, wenn dort Frau Ypsilanti regiert?

 

02. November 2008

Es ist Sonntag und wir fahren wieder nachhause ins Brandenburger Land, nach Stahnsdorf. Die letzten Tage waren anstrengend, meine Herrschaften brauchen Ruhe und ich auch. Im hessischen Asslar strahlt die Sonne und meine Oma Elli ist im Seniorentreff um dort mit Freunden Spanferkel zu essen. Ich auch, ich auch, lasst mich raus, ich bleibe hier – egal ob Ysilanti, Koch oder wie die alle heißen, ich bleibe gebt mir ein Spanferkel – Mannnnnnnnnnnnnn, die lassen mich einfach nicht raus. Also tschüsss Oma, wir fahren.

Schön wieder im Auto schlafen und den Sonnenschein genießen, der hält auch tatsächlich an, bis wir in die Zone kommen. Fast direkt an der ehemaligen Innerdeutschen Grenze beginnt das schlechte Wetter, plötzlich Nieselregen und Nebel. Der Regen ist schnell wieder weg und ab Eisenach bis fast Berlin fahren wir mit Nebelscheinwerfern und Nebelrücklicht. Verkehrsaufkommen nicht unbedingt hoch, aber „a weng voll“ ist es schon.

 

Ypsilanti ist weg vom Fenster – 03. November 2008

Es gibt sie noch, die Menschen mit Gewissen, die Menschen mit Charakter. Menschen ganz einfach vor denen, so meint jedenfalls mein Herrchen, er seinen „Hut ziehen“ würde. Zu finden sind diese Menschen die hier gemeint sind, gerade jetzt in Hessen, dort in Wiesbaden und dort im Hessischen Landtag haben sie ihren Arbeitsplatz – bei der SPD. Menschen die meine Oma Elli davor bewahrt haben nach Brandenburg zu ziehen. Menschen die Hessen vor Ypsilanti bewahrt haben. Vielen Dank sage ich, der dumme Hunde Cäsar an die SPD Politiker: Jürgen Walter (der kommt auch noch aus dem Lahn-Dill-Kreis, wie meine Oma), herzlichen Dank an Dagmar Metzger, an Carmen Everts und an Silke Tesch. Roland Koch, der aus Hessen etwas gemacht hat, bleibt uns erstmal erhalten und er bleibt hoffentlich der Politik treu und wechselt nicht ins Private.

Koch noch eine gewisse Zeit in Hessen und anschließend in Berlin, ganz oben in der Bundespolitik, das würde das Herz meines Herrchens höher schlagen lassen. Ein Hesse evtl. mal auf dem Thron in Berlin – was für ein Gedanke. Gar nicht so abwegig.

 

Amerika wählt – 04. November 2008

Obama wird vermutlich diese Wahl gewinnen, er liegt nach den Umfragen ca. 7 Punkte vor McCain. Für uns Deutschen ist jeder der beiden ein Gewinn. Der olle Bushi hat doch in den letzten Monaten nicht mehr viel auf die Reihe gebracht. War ausgelaugt, fertig und alle. Kein Wunder, so wie ihm die Bürger seines Landes mitgespielt haben, keine Unterstützung, für nichts, erst die Kriege, dann die Finanzkrise, das ist schon zum Mäusemelken. Er hat den Alkohol überstanden, die Würgwürg Attacke einer Salzbrezel, die ihn fast erstickt hätte, und er hat seine wilden Töchter in den Griff bekommen und am Wochenende konnte er Papa Bush zeigen wie gut doch sein Sohn ist. Und Mama Babsi hat sich auch immer gefreut. Jetzt sind zwei Amtszeiten vorüber, die Staatsverschuldung hat sich verdoppelt, die Kriege kosten Geld und etwas gutes – oder doch Schlechtes hat es auch. Bush hat uns endlich gezeigt, wo die Achse des Bösen liegt.

Aber lieber Schorsch Dabbel yu (George W.) ich hoffe Du meintest nicht uns, also uns die Deutschen. Denn wenn Du Dich recht erinnerst hat der „No Sports“ Mann aus England diesen Begriff geprägt, den mit der Achse. Der meinte damals die so genannten Achsenmächte nämlich Deutschland, Italien und Japan während des 2. Weltkriegs.

Mir, oder meinem Herrchen, oder uns beiden gefällt die Begrifflichkeit der „Schurkenstaaten“ schon besser. Dazu zählen u.a. Kuba, Iran, Sudan, Syrien, vielleicht auch noch Libyen, Südjemen, Irak und Nordkorea. Ich kenne welche die würden auch China dazu zählen.

Also egal wer gewinnt, es wird ein Gewinn und es kann nur besser werden.

 

Hier bin ich 6 Monate alt, einfach klicken für großes Foto!
05. November 2008

Ich werde heute genau 6 Monate alt. Vielleicht lerne ich diesem Monat wie es geht, das Bein zu heben. Bisher pullere ich immer noch wie ein Mädchen. Das soll sich jetzt ändern. Was sollen denn den anderen Rüden von mir denken.

07. November 2008

Ich bin wieder vollständig gesund, sagt meine Tierärztin. Da bin ich heute zum ersten mal ohne Gegenwehr in die Praxis gegangen, wollte jetzt auch nicht übertreiben mit meiner sturen Art und wollte auch meinem Herrchen eine Freude machen, dem Alderchen, der ist immer glücklich wenn ich alles mache was er erwartet. Also rein in die Praxis, OK, wo ist das Sprechzimmer, ich zieh meinen Alten schon mal hinterher, damit er ja nicht auf die Idee kommt, dass ich mich ins Wartezimmer setze. Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihhhhhhh, nein, nein, das sitzen nur Kranke rum, ich will mich doch nicht anstecken, am Ende bekomm ich noch Keuchhusten, Masern, Mumps oder sonst noch was. Also rein ins Sprechzimmer – hallo meine Liebe, ja alles bestens mir gehts gut, wo sind denn die Leckerlies?, Ja Fieber ist auch OK, Meine Herren schiebt mir die Dame das Thermometer aber wieder rein. Jetzt darf ich nicht pupsen sagt Herrchen.

Also wie gesagt: Kaukasen-Kern-gesund. Ab nachhause, schnell an den Kranken vorbei. Bezahlen mein Lieber kannste später, bring mich erst ins Auto. Dann kannst du die 80 EUR hinbringen.

 

08. November 2008

Eine spannende Woche neigt sich dem Ende. Amerika hat gewählt und „Yes, we can!“, hat die Wahl gewonnen. Irgendwie erinnert mich das an „Bob den Baumeister“ – „Können wir das schaffen?, Ja das schaffen wir“, mein Alder wird diesen Präsidenten wahrscheinlich nicht Barack, sondern Bob nennen. Ist schon erstaunlich das sich mehrere Hundert Millionen Menschen auf der ganzen Welt jetzt auf Bob verlassen. Bob wirds schon richten. Er wird die Weltwirtschaftskrise besiegen, die Kriege beenden, es wird auch keine Terroristen mehr geben. Und ganz nebenher wird er auch noch was gegen den Klimawandel tun.

Und wenn er dann richtig mitten drin ist, der Bob also beim Bauen und basteln, dann wird sein Volk unzufrieden mit ihm sein. Weil das alles soviel gekostet hat, und weil man Kriege und Terror nicht so einfach und so schnell beenden kann. Aber dann wird das kommen, was schon so häufig eingetreten ist, dann hat Bob Obama auch Feinde im eigenen Land und er wird sich um die kümmern müssen, mehr und mehr, so wie die olle Schorsch, der hat auch seinen Ars… nicht mehr hoch gekriegt weil sein Volk ihn nicht mehr unterstützte, als er notwendigerweise unpopuläre Entscheidungen treffen musste.

Lieber Bob Obama, mache es besser, Millionen auf der ganzen Welt vertrauen Dir jetzt. Dein Regierungsprogramm kennen wir schon, das hast Du bereits in Deinem Buch von vor 2 Jahren aufgeschrieben. Gut, Du bist der Linie bisher treu geblieben. Das zeichnet Dich den Handwerker aus. Mach weiter so. Ich der olle Caesar aus Stahnsdorf werde Dich beobachten.

 

Heute bin ich den ganzen Vormittag mit meinem Herrchen unterwegs gewesen. Autofahren macht mir mehr und mehr Spaß. Ich springe jetzt auch schon halb in den Kofferraum. Wenn Herrchen einkauft, darf ich das Auto bewachen. Das mache ich auch ganz besonders aufmerksam. Ich schlafe, tief und fest, und wenn ich wach werde, das ist meist wenn Herrchen zurück kommt und die Tür öffnet, dann beobachte ich ganz schnell ob irgendwas los war. Also um genau zu sein, so ganz funzt das mit dem Bewachen noch nicht. Aber wir arbeiten dran.

 

09. November 2008

Ein magisches Datum für Deutschland. Vor 19 Jahren ist die Berliner Mauer gefallen. Und vor 70 Jahren war das schrecklichste was Deutschland je hatte, die Reichspogromnacht. Die bescheuerten Nazis haben damals die Synagogen der jüdischen Mitbürger angezündet. Das ist so, wie wenn ich einen anderen Rüden, der cleverer und intelligenter ist als ich, nicht leiden kann und darum seine Hundehütte verwüste. Herrchen würde mir in den Hintern treten und mir wahrscheinlich eine scheuern.

Aber heute wird es auch schön werden. Um 17.30 fahren wir zu meinen Freunden in die Spielstunde. Juchuuuuu meine alten Bekannten wieder treffen. Auch Sandra und Hendrik alle werden da sein. Prima, klasse, fein. Dann zeige ich was ich kann, äh können sollte, äh vielleicht schon wieder vergessen habe, nämlich „Platz“, „Sitz“ und „bleib“ ! Alles Kommandos die meine Herrschaften beherrschen.

Ich habe noch ganz vergessen zu erzählen, dass ich gestern Abend mit Herrchen zusammen Fernsehen geschaut habe, erst Wetten dass und anschließend Boxen mit dem Abrahams Artur.

 

11. November 2008

Seit gestern ist jetzt meine „Hundeklappe“ fertig. Ein scheußliches Teil durch das ich vom Wohnzimmer in den Garten – und zurück soll. Hey Alder, Du brauchst Bewegung, also steh auf, von die Couch, wenn ich raus muss oder will. Bewegung ist alles – haste das schon vergessen?

HUNDEKLAPPE – erinnert mich irgendwie an Babyklappe.

Heute durfte ich mit meinem Herrchen zuerst nach Kreuzberg fahren. Dort haben wir Weihnachtsgeschenke abgeholt, die sollen verschenkt werden. Mal schauen ob ich auch so ein Schweizer Messer zu Weihnachten bekomme?!

IIIIIHHHHH, da hats mir aber gar nicht gefallen. Wir sind dann am Platz, dort wo die Markhalle steht spazieren gegangen. Dort saßen so viele arme Hunde rum, völlig durchgefroren. IIIIIIIIIIIHHHHHHH nein – schnell nur weg hier sonst bekomm ich meine Depri.

Dann sind wir zum Savignyplatz gefahren, da hats mir aber gut gefallen. Dort ins Restaurant Prell. Desch wa aba nett. Dort hat sich mein Alder mit einem VON getroffen, Ihr wisst schon was ich meine, mit einem Freiherr von Schröder, den hat er mir dann als den lieben Bernhard vorgestellt. Stimmt der ist wirklich lieb, und dann war da noch der Emil, der Emil Schmidt – der hatte wirklich gefärbte Haare, schwarz gefärbte Haare und das als Mann – aber der war auch wirklich nett. Ich wollte aber das Gespräch der drei nicht stören und wollte lieber ins Auto warten, warten, warten, warten, he Alder es reicht 1 1/2 Stunden ist lange genug für Hundi im Auto, ich muss pullern, aber nicht hier, lass uns jetzt nachhause fahren. Zackzack.

Heute Abend ist Martinsabend – die Katholiken sagen Martini. Also besser gesagt, nach Sonnenuntergang sollte eigentlich für 40 Tage das Fasten beginnen. Allerdings gibt es auch Laternenumzüge mit Kindern und es wird das Martinssingen, also Martinilieder singen durchgeführt. Warum diese Menschen allerdings Kindern Martini geben, damit die singen – oder verwechsele ich hier etwas. Trinken die Alten den Martini wenn die Kinder singen, oder singen die Kinder oder alle, damit die Alten Martini trinken können? Gerührt und nicht geschüttelt bitte für mich, mein Name ist Caesar und nicht Rex, Imperator Caesar. Auweia ich hab zuviel Martini.

Heute hat sich auch „Yes, we can!“ zu Wort gemeldet und das angekündigt, was er bereits bei seiner Rede an der Gold-Else in Berlin angekündigt hatte. Es werden mehr Soldaten in Afghanistan benötigt, mehr europäische Soldaten, mehr deutsche Soldaten.

Mein lieber Bob Obama, damit machste Dich aber gleich unpopulär. Unsere Anschela wirds an den Jung abgeben, der weiß auch nicht weiter, wird mit Steinimeier sprechen, der sagt: „Geht nicht“, dann kommt Anschela und sagt „geht nicht, gibts nicht“, und dann schauen wir mal.

Jedenfalls hat er schon vor der Wahl gesagt, was er nach der Wahl will. Damit ist er der von uns inzwischen geliebten Frau Ysilanti schon etwas voraus, die hat vor der Wahl was anderes gesagt und dann mit den Linken geknutscht.
Obwohl Bob das in Deutschland gesagt hat und nicht in seiner Heimat.

OK Freunde wir haben 19.30 Uhr ich brauch jetzt meinen Pansen an Trockenfutter mit Leitungswasser und anschließend ne Mütze Schlaf.

Tärä – Tärä – Tärä, die 5. Jahreszeit hat begonnen. Mainz bleibt Mainz und Köln bleibt Köln, Wolle mer en ä rei lasse? – Ja das schaffen wir. Obama auf der Fassenacht, dem Fasching oder Karneval. Bestimmt werden wir einige lustige Motive zu sehen bekommen.

 

15. November 2008

Seit langer Zeit sind wir wieder mal in der Hundeschule. Erst war Urlaub, dann war ich krank usw. Heute habe ich mich so gefreut alle wieder zu sehen, dass ich ganz doll an der Leine gezogen habe. Das hat der Ausbilderin Sandra gar nicht gefallen und sie hat mich unterworfen. Das soll wohl helfen mir „Zucht und Ordnung“ bei zu bringen. Dabei wirft sich der Mensch ganz einfach auf den Hund, also einfach oben drauf und hält ihm mit einer Hand die Schnauze zu. Na gut, wenn Euch gefällt. Ich versuche gerade darüber nachzudenken, was geschieht, wenn mein Herr versucht einen Dackel zu unterwerfen, sich also auf den Dackel wirft – dann wars das für den Dackel. Wenn mein Alder da mit seinen 100 Kilo einschlägt, dann „Gute Nacht“ Dackel.

Auf diesem Foto seht Ihr, wie ich meiner Schwester ins Bein beiße, und die einem anderen Nichtkaukasen eine vorn Kopp tritt.

 

17. November 2008

Mein geliebtes Herrchen musste heute zu Gericht nach Potsdam. Zusammen mit seiner Anwältin Wenzelewski. Es ging um seinen Sohn Luis Demian, der von seiner Mutter in ein Heim gesteckt wurde, ohne seinen Papa, also meinen Herren, zu informieren.

 

18. November 2008

Heute hat Micky Maus 80 Jahre alt. Warum werden Mäuse nur so alt? Wenn ich eine in unserem Garten sehe, dann hat die kaum noch 80 Sekunden Zeit, sich entweder zu verpieseln oder ich mische sie unter meinen Pansen. Mein Herrchen aber mag Mäuse, Mäuschen, Häschen, Bunnys, usw.

 

19. November 2008 – ich bin tot, ich habe einen neuen Namen

Der heutige Morgen hat eigentlich ganz nett angefangen. Mein geliebtes Frauchen geht mit mir Gassi Gassi so ab 8 Uhr morgens. Wir treffen die anderen aus unserer „Hunderunde“ und sind glücklich und verspielt miteinander.

Um ca. 8.40 Uhr verspüre ich urplötzlich einen stechenden Schmerz, der immer schlimmer und schlimmer wird, so muss es sein wenn man stirbt oder von einem Pferd gebissen wird. Ich versuche tapfer zu bleiben, nicht zu schreien, will mir nichts anmerken lassen, aber da kommt es schon aus mir raus. Ich heule was das Zeug hält, natürlich immer noch tapfer und männlich, also nicht das ihr denkt, dass ich eine Memme bin, aber ich weine so jämmerlich, dass mein Frauchen fast ohnmächtig wird.

 

Anett, Rieke und andere aus der Hunderunde bleiben bei mir und trösten mich, und mein Frauchen, die Sportliche, fängt an zu rennen, echt fast so schnell wie ich, und rennt und rennt, auch wenn sie nicht Lola heißt, sie rennt nach Hause um Herrchen zu holen. Der Olle hat mal wieder lange gearbeitet und pennt noch. Ist aber bei der Nachricht, seinem allerliebsten Hundebaby sei fast der Tod begegnet, sofort hell wach. Rein in die Klamotten und mit Auto und Frauchen im Tieflug über den Feldweg zu mir.

Jetzt blos bei dem Alten keinen Schmerz zeigen, einfach freuen, Schwanz wedeln und lächeln. Herrchen tastet meine Gelenke usw. ab und meint, halb so schlimm nichts gebrochen. Na, hoffentlich mein Alder. Ich will einfach nur noch nachhause und Frühstück Happi machen.

Oh nein, jetzt fahren die mit mir auch noch zur Ärztin. He, halt, alles wieder gut, ich kann schon wieder aufstehen, schaut her hier im Auto, ooooohhhh schei…. – es geht doch noch nicht, kann den Fuß nicht belasten, falle einfach hin und jammere.

Die Tierärztin untersucht mich und findet beim Abtasten gleich was unnatürliches an meinem Fuß. Sie will röntgen und braucht Herrchens Einverständnis. OK alles klar. Rein in die Kabine, Klick Klack. Bild fertig – Fuß glatt durchgebrochen. Prima.

 

Ich werde auf dem OP Tisch flach gelegt, Herrchen hält mich fest, Frauchen füttert mich mit Leckerlies, die Sprechstunden-hilfe ist behilflich, was auch sonst, und die Ärztin verbindet meinen Fuß. Macht sie eigentlich ganz gut. Nett die Ärztin. Jetzt noch eine Plastiktüte drauf, weils regnet und ab nachhause – Alterchen Happi Happi Frühstück – ich bin wieder gesund. Darf 2 Wochen nicht Gassi gehen und brauche viel Pflege und Aufmerksamkeit.

Pullern ist auch nicht leicht, wenn man einen Fuß nicht belasten kann. Auf dem Foto weiter oben könnt ihrs sehen.

Herrchen hat mir heute einen neuen Namen gegeben. Ich heiße jetzt „Kostenfaktor“. Oder das ist ein neues Wort für Hund. Denn nachdem Herrchen mit Schmerz verzerrtem Gesicht die Rechnung des Tierarztes bezahlt hat, meint er zu Frauchen, das ich ein „Kostenfaktor“ sei. MMMMHHHH, versteh ich bestimmt bald.

 

22. November 2008 – Krank sein hat was…

Das Kranksein auch etwas positives haben kann erfahre ich jetzt. Heute kommt Anett vorbei, das Frauchen von Olaf und Falko. In deren langen Auslaufleine habe ich mich ja verfangen und meinen Fuß gebrochen. Jedenfalls bringt mir Anett heute einen Hunde Präsentkorb mit vielen vielen Leckereien vorbei. Natürlich mit den besten Grüßen von Olaf und Falko, die beiden sind mit meine liebsten Freunde. Wird wohl noch etwas dauern, bis ich die wieder sehe. In dem Korb, den Ihr rechts seht, war noch ein wunderbarer Kauknochen, den habe ich mir direkt „reingezogen“, wollte nicht, dass er schlecht wird, oder vergammelt. Man hat ja alles schon erlebt.

Heute erfährt mein Herr, dass der böse Terrorist Christian Klar tatsächlich im Januar 2009 auf freien Fuß kommen soll. Dem Alten dreht sich der Magen um, wenn er daran denkt, dass dieser Mensch dann wahrscheinlich auch nach Berlin ziehen wird. Hier hat ihm nämlich ein Theaterdirektor einen Praktikantenposten angeboten. Das ist ungefähr so, wie wenn ich mir den Exdiktator Idi Amin als Hundeführer wünschen würde. Mein Alter läuft Panik, überlegt, dass es ja möglich ist, dass er nichtsahnend am Potsdamer Platz in einem Cafe sitzt und einen Kaffee trinkt und direkt neben ihm sitzt dann der wegen 9-fachen Mordes verurteilte Christian Klar und genießt die Freiheit.

Hier stellt sich die Frage, warum Lebenslang in einem solch schweren Fall, nicht auch „Lebenslang“, also für den Rest des Lebens, hinter Gitter bedeutet. Wahrscheinlich gibt es wieder ein Gutachten von irgendwelchen Schlauköppen, die meinen von diesem Klar ginge keine Gefahr mehr aus. Das sind wahrscheinlich diese Gutachter, die auch Sexualstraftäter bescheinigen, dass keine Gefahr mehr von ihnen ausgehe und die dann anschließend Kinder und Frauen vergewaltigen.

Lebenslang ist wohl nur für die trauernden Hinterbliebenen gedacht, die leiden lebenslang an dem Verlust des lieben Menschen, des Vaters oder des Ehemannes.

Aber schauen wir mal, was der Klar so alles anstellt. Außer einer RAF Phantastin dürften jetzt alle wieder auf freiem Fuß sein.

Wenn ich meine Phantasien so freien Lauf lasse, also alles mal so rein hüppotätisch, wie der Berliner sagt, ist es doch gut möglich, dass der Klar mit seiner kriminellen Vergangenheit, in der Freiheit nicht so richtig klar kommt. Vielleicht denkt er sich, wenn ich schon als Terrorist versagt habe, dann versuche ich es doch mal als Einbrecher. Das könnte gewinnbringender sein und man geht auch nicht so lange hinter schwedische Gardinen wenn man erwischt wird.

Also könnte doch der Klar mal bei uns hier einbrechen und ich würde ihn dabei erwischen – ratz fatz, könnte ich dann sogar das Bundesverdienstkreuz bekommen, weil ich den Klar nur so ein bisschen beißen würde, dann würde der abhauen, wenn er noch kann, und damit hätte ich den dann vor meinem alten Herrn beschützt, denn der würde ihn bestimmt einen Kopf kürzer machen.

Ah – Bundesverdienstkreuz – erst im August diesen Jahres hatte die Witwe des brutal ermordeten Bankiers Ponto, das Bundesverdienstkreuz zurück gegeben. Heute gibt der damalige Landshut Co Pilot Jürgen Vietor bekannt, dass er sein Bundesverdienstkreuz zurück geben werde – aus Protest über die Freilassung Klars. Meine Hochachtung dafür.

 

24. November 2008 – Krank sein ist scheisse.

Ich muss mit Herrchen wieder mal zur Tierärztin, die meinen Fuß neu verbinden muss. Ich erfahre, dass ich fast 5 Wochen nicht rennen und spielen darf. Das ist echt scheisse. Nur die ganze Zeit zu Hause hinterm Ofen liegen. Mal kurz raus in den Garten.

Ich will wieder unter Hunde – Leute Hilfe holt mich hier raus.

 

28. November 2008 – schon wieder Tierarzt

Eigentlich könnte ich gleich da bleiben, beim Tierarzt. Heute muss wieder mein Verband erneuert werden. Gefällt mir überhaupt nicht. Versuche mich extra schwer zu machen, sollen sie doch sehen wie sie mich auf den OP Tisch bekommen. Das Leckerli von meinem Alten verweigere ich erst mal um zu demonstrieren „ich will nicht“.

Na dann OK, macht mal – Auuuuuaahh , das tut noch weh, wenn der Verband weg ist. Manno, vorsichtig oder ich jaule. Ich glaube die Ärztin hat meinen bösen Blick gesehen, denn augenblicklich geht sie vorsichtiger mit meiner Pfote um. Schön in Watte einpacken und Verband wieder drum. Das wars.

 

30. November 2008 – Ich bin stark!

Mein Alterchen und ich spielen immer vor der Tagesschau oder in Werbepausen. Mit meinen Spielsachen. Ich bringe sie ihm hin, er nimmt sie dann in die Hand und ich versuche sie ihm wieder weg zu nehmen. Hat mein Herr trotz seines hohen Alters von Anfang an verstanden. Ich werde ab heute mal nicht mehr so zaghaft mit ihm umgehen. Jetzt zeige ich mal die Zähne, fange etwas an zu brummen und beiße mal vorsichtig aber heftiger als sonst in seine Unterarm. Oh, der wert sich ja. Scheint immer noch der Stärkere zu sein.

Gut dann geh ich jetzt raus und belle den Nachbarn zusammen, der abends gegen 22 Uhr noch dabei ist seinen Garten weihnachtlich zu schmücken. Das stört mich, soll sich eine andere Zeit aussuchen wo ich ihn besser beobachten kann.

Frauchen kommt dann auch angerannt und schreit den Nachbarn an, der muss auch „Cäsar“ heißen, komisch oder meint die etwa mich? Was ist denn los, lass mich doch bellen, ich sag dem Nachbarn doch nur die Meinung. Nein, ich will nicht rein, nein ich will nicht aufhören, nein lass mich zufrieden, nein nein nein nein, ich kann dieses Wort jetzt auch.

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