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3. Oktober 2008 – Der Tag der Deutschen Einheit

mich ein prima Tag, da Herrchen und Frauchen nicht arbeiten müssen und wir heute früh schon einen 2 Stunden Spaziergang unternommen haben. Danach bin ich schon ziemlich kaputt und muss mich erst mal ausschlafen.

Morgen bekommen wir Besuch. Herrchens Großcousine Carmen kommt mit Mann Franz und bleibt für einige Tage bei uns. Mal schauen was das für welche sind. Herrchen sagt, die seien beide nett. Na OK. Kann ich mir so aber nicht vorstellen, die wohnen nämlich in Hessen und dort gibts doch Frau Ypsilanti und irgendjemand will die dort auch wählen. Ich hoffe, dass Carmen und Franz nicht dazu gehören. Sonst pinkel ich Euch ans Bein.

Mein allerbestes Frauchen der Welt, fährt morgen zu ihrem Bruder Ralf. Der wohnt nämlich jetzt in Freiberg/Sachsen. Der hat am Sonntag Geburtstag und feiert hinein. Frauchen nimmt den anderen Bruder Andreas mit. Also nicht „Bruder Andreas“, auch kein „warmer Bruder“, nein ihren Bruder und der heißt Andreas.

Meine Schwester im Geiste, mein Laurinchen ist heute gar nicht da. Die ist bei ihrem Freund Mats, schon seit gestern. Und am Abend wollen die noch aufs Deutschlandfest.

Heute vor 20 Jahren verstarb ein großer Deutscher. Ein Mann wie ein Baum, ein Fels in der Brandung, einer der besten Politiker die Deutschland je hatte. Er sagte u.a.

„Im übrigen weiß ich als Politiker genau, dass ich erst bei meiner Grabrede erfahren werde, wie gut ich gewesen bin, dass ich auch bei jedem Wahlkampf höre, wie schlecht ich bin“.

„Irren ist menschlich, aber immer irren ist sozialdemokratisch“.

„Das Bemühen der CDU-Sozialausschüsse um den DGB ist genauso, wie wenn der Orden der Benediktinerinnen in den St-Pauli Nachrichten um Nachwuchs würbe“.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass mein Herrchen irgendwie mit diesem Franz Josef verwandt sein muss, oder woher kommen ansonsten seine Reden.

4. Oktober 2008 – Wir bekommen Besuch aus Wessiland

Die beiden sind Carmen und Franz. Was soll ich Euch sagen, wir haben uns von Anfang an verstanden. Sie wussten sofort mit mir umzugehen und ich habe natürlich auch das Nötigste dazu beigetragen.

Zu aller erst war wichtig, den beiden meine Stellung als „alleiniger Machthaber“ hier im Haus beizubringen. Das haben sie recht schnell begriffen. Franz wollte beispielsweise beim abendlichen Fernsehen gar nicht auf der Couch sitzen, sondern hat sich einen Stuhl aus dem Esszimmer geholt. Nun war er immer „auf dem Sprung“ falls ich mal raus wollte, bzw. wieder aus dem Garten rein ins Wohnzimmer wollte.

Nach einigem Training und anfänglichen Schwierigkeiten hat er aber recht schnelle begriffen. Als Gegenleistung habe ich dann mit ihm und Carmen geschmust, mich schön an beide gekuschelt, sodass mein Fell, welches ich gerade wechsel, schön in deren Klamotten hängen geblieben ist.
Besser als auf dem Fußboden – he liebes Frauchen, war ich gut?
Herrchen musste heute noch kurz einkaufen in der Friedrichstrasse – eine feste und warme Winterjacke, damit er mit Hundi gut Gassi gehen kann, und ein paar Handschuhe und lange Socken. Jedenfalls ist er jetzt für einen Polarausflug gerüstet – mein immer übertreibendes Herrchen. – Love you!

Ohne mich mitzunehmen gehen die dann noch alle einen Döner essen. Abendbrot gibt’s dann zuhause und ich bekomm was ab – Carmen lässt was fallen.

5.-8- Oktober 2008

Carmen und Franz kommen immer mit Gassi gehen. Das ist schön – Herrchen erzählt viel mit ihnen und ich kann mich ungehindert „entfalten“, alles rennen, jagen, mit anderen Hunden spielen, nicht hören, überhaupt nicht hören, gar nicht hören. Und irgendwann komm ich mal angelaufen und bekomme auch noch ein Leckerli, weil ich so gut höre.

Das müssen wir noch üben.

Sonntags gehen wir abends in die Bäkemühle zum Essen. Was heißt wir – die Menschen und ich muss zuhause bleiben, bekomme dafür aber einen leckeren Knochen vom Bullen. Herrchen meint ich solle mir jetzt endlich meine oberen Eckzähne ausbeißen, weil die neuen schon drüber wachsen. Hey Alder soll ich auch Zahnschmerzen bekommen?

Die vier Menschen gehen am Montag ins Daitokai essen. Zum Glück muss ich nicht mit, denn gibt’s Hummer am Tisch gebraten und als Zwischenmahlzeit Sushi, also rohen Fisch. Nein danke. Franz tut sich wohl etwas schwer mit Stäbchen zu essen, doch nach einer Weile funktionierte es, sagt Herrchen. Um diese Fähigkeiten aber noch zu verbessern, gehen dann alle am Dienstag Mittag zu Mr. Hai am Olivaer Platz Sushi essen. Vielen Dank, dass ich nicht mit musste – ich nämlich liebe rohen Pansen.

Dienstag Abend sind wir dann alle zuhause, denn Franz hat versprochen zu kochen, und ich bekomme was übrig bleibt. Franz schneidet rohe Kartoffeln in Würfelform, dazu kommt gewürfelter Schinken und zum Schluss noch ein paar Eier drüber. Oh prima, ich freu mich schon – aber die lassen doch tatsächlich nichts übrig und ich bekomme abends mein Trockenfutter. So jetzt reicht’s, ich werde jetzt meine Eckzähne verlieren, das wird bluten und ich bekomme bedauernde Streicheleinheiten. Mannnooo ich wollte doch von der Kartoffeln haben. Autsch – jetzt sind sie raus, die Zähne.

Der Mittwoch verläuft ruhig und abends gehen die Herrschaften wieder mal zum Essen, zum Italiener nach Stahnsdorf.

Seit Montag oder Dienstag hat mein allerliebstes Herrchen Zahnschmerzen. Aber der ist ja in solchen Sachen ein Feigling – traut sich nicht zum Zahnarzt. Auch mit Sina´s Herrchen dem Jens – der ist nämlich Zahnarzt – hat er schon gesprochen. Aber er geht nicht hin, leidet weiter. Schrecklich – ich bekomme jetzt auch Zahnschmerzen.

Donnerstag ist es dann so weit, Herrchen fährt zu „seinem“ Zahnarzt dem Romann. Der ist ganz, ganz lieb und stellt eine kleine Entzündung fest. Macht eine antibiotische Salbe drauf. Aber das hilft nur kurz. Heute fahren auch Carmen und Franz wieder nach Hause ins hessische. Sind gegen 9.30 Uhr los gefahren und melden sich schon kurz vor 15 Uhr, dass sie gut angekommen sind.

10.-12. Oktober 2008

Abend gehen meine Herrschaften alle drei ins Kino und sehen sich den Film „Baader-Meinhoff-Komplex“ an. Laura ist aber in den letzten Minuten des Films eingeschlafen. Anschließend gibt es noch eine Diskussion darüber. Laura meint die Opfer würden zu wenig gewürdigt, dieser Meinung schließt sich Herrchen an. Frauchen ist wie immer nicht unbedingt gleicher Meinung.

Mein armes Herrchen leidet. Zahnschmerzen und Angst vorm Zahnarzt, eine schlimme Kombination. Am Samstag geht dann gar nichts mehr, er nimmt sich allen Mut zusammen und will die Sache jetzt mit Sina´s Herrchen, dem Jens durchziehen. Hut ab mein Alder Du hast ja doch Mut. Herrchen kommt zum morgendlichen Gassigehen mit. Er trifft Jens unterwegs und berichtet von seinem Leiden – Jens aber sagt, dass ihm das Wochenende „heilig“ sei und führt keine Behandlung durch. Das hat mein Herrchen nicht verdient, aber wer weiß zu was es gut ist.

Herrchen ruft jetzt seinen Zahnarzt Romann an, der ist nur leider nicht da. Dann ruft er verzweifelt und mit irren Schmerzen seinen Kunden einen Zahnarzt Dr. Seidel in Kleinmachnow an, der ist gerade auf Fortbildung und obwohl es Samstag ist, ist dort die Praxis besetzt und eine nette Sprechstundenhilfe gibt Herrchen die Telefonnummer des zahnärztlichen Notdienstes. Dr. Herbst in Lichterfelde. Herrchen und Frauchen fahren hin, ich kann mir dieses Leid nicht ansehen und bleibe zuhause. Nach dem Röntgen stellt man fest, dass Herrchen unter einer toten Wurzel eine Entzündung hat. Er muss ein Antibiotikum einnehmen.

Abends meldet sich dann noch Herrchens Kunde, der Zahnarzt ist und hilft mit Ratschlägen und bietet ansonsten auch Hilfe an, Herrchen könnte noch vorbeikommen oder auch am Sonntag kommen. Es gibt halt Menschen die nehmen den Beruf des Arztes noch ernst. An alle gerichtet denen das Wochenende heilig ist. Aber ansonsten andere am Wochenende behandeln.

 

13. Oktober 2008 — Wir sind krank

Die Finanzkrise ist auch bei uns angekommen!

Mein Herrchen leidet noch immer und ich kann es jetzt nicht mehr mit ansehen. Ich bin jetzt auch krank – schluss – ich fühle mich schlecht, habe irgendwas verdorbenes gefressen, mir geht es mies – ich habe einen beschiss… Durchfall.

Herrchen geht heute am Dienstag mit mir zum Hundedoktor. Eine liebe Hundedoktorin in Kleinmachnow. Ich weigere mich erst mal, dieses Gebäude zu betreten, das kommt immer gut, dann gibt’s Streicheleinheiten, Überredungskünste, Leckerlies, einfach das volle Programm und zu guter Letzt lasse ich mich von der Sprechstundenhelferin und von Herrchen gemeinsam zum OP Tisch tragen. Das kommt auch gut. Schnell noch ein paar Leckerlies von der Ärztin und der Abend ist gerettet. Ich mach jetzt noch ein völlig malades Gesicht und ….äh – jetzt geht´s mir aber wirklich schlecht. Hilfe, Hilfe! Auaaah.

„Der hat sich den Magen verdorben“, meint die Ärztin, sag ich doch, wusst ich doch gleich. Da wird jetzt ein Antibiotikum fällig, zuerst mit der Spritze und ab Donnerstag für eine Woche täglich 2x eine Tablette. Und Diät – ich hör wohl nicht recht – morgens keinen Pansen mehr, mittags keinen Kehlkopf mehr und abends was ist da? Ich höre immer was von fasten.

Ich habe heute eine WRH von 70 cm und wiege 38kg.

Bei uns ist jetzt die Finanzkrise auch angekommen. Herrchen meint ich brauche keine 500 gr Hühnerbrustfilet je Mahlzeit sondern 400 gr müsse auch ausreichen, dafür würde ich mehr Reis oder Nudeln bekommen. Dafür bekomme ich aber Bio Hühnchen und echten Reis aus South Carolina in USA und Pansen und meinen geliebten mittäglichen Kehlkopf bekomme ich auch nicht – soll mir angeblich derzeit nicht gut tun. Schöne Schei… ich werde abmagern, hoffentlich verhungere ich nicht – wie soll ich denn so zu einem Zuchthengst werden? Ich merke schon wie mich meine Kräfte verlassen.

Ab sofort gibts für eine Woche Hähnchenbrustfilet mit Reis – das ist wirklich nicht schlecht. Heyh, das schmeckt sogar richtig gut. Ich bleib noch ein bisschen krank.

17. Oktober 2008

Petra hat heute Geburtstag. Petra ist das Frauchen von Lotti und die Ehefrau von Klaus. Beide helfen meinen Herrschaften ab und an bei Sachen für die mein Herrchen zu blö… ist. ;-))
Abends gehen Herrchen und Frauchen hin. Frauchen bleibt bis fast halb elf Uhr – Herrchen ist schon kurz nach acht wieder zuhause. Zum einen hasst er Feierlichkeiten zum anderen darf er wegen der anstehenden OP auch nichts richtiges Essen.

Meine allerliebst Laura hat heute die theoretische Führerscheinprüfung bestanden. Direkt im ersten Anlauf. Hatte zwar auch nichts anderes erwartet, aber trotzdem Kompliment.

 

Samstag 18. Oktober 2008

Heute um 15.30 Uhr wurde mein Herrchen unter Vollnarkose in der Zahnklinik operiert.

Herrchen kommt mit Frauchen, die ihn abgeholt hat, nachhause und ist ziemlich fertig. Ich kann mit Dir fühlen mein Alder muss ja schließlich auch täglich 2 x Antibiotika nehmen. Für meinen Liebsten ist allerdings das schlimmste, dass er sich jetzt für mind. 4 Tage nur flüssig ernähren darf. Da er ein Loch im Kiefer hat (Weisheitszahn oben musste raus, obwohl er noch in der Kieferhöhle war aber auf einen anderen Zahn drückte) und dies wohl nicht ungefährlich ist. Und mein Herrchen ist ein leidenschaftlicher Esser, auch hier wieder unserer Gemeinsamkeiten – wir könnten Brüder sein. Nur verstehe ich nicht, warum sich Herrchen immer so viel Zeit lässt beim Essen und von genießen redet. Ich brauche für 500 gr Pansen exakt 32 Sekunden und weg ist alles.

Es ist heute auf den Tag genau 31 Jahre her das die geistig verwirrten Vollidioten um Baader, Meinhof, Ensslin, Raspe, Klar, Mohnhaupt, Albrecht, Heißner, Hausner, den 4-fachen Familienvater und Ehemann, den damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyerauf brutalste Art und Weise ermordeten, nachdem sie ihn 43 Tage lang, gequält und gedemütigt hatten. Herrchen meint, daran sollten wir denken und nicht an das bisschen Zahnschmerzen. Wo er recht hat, hat er recht.

 

20. Oktober 2008

Es ist Montag und eigentlich dachte ich mein Herrchen sei wieder OK. Oh je, sieht der heute früh aus, seine Backe ist dicker geschwollen als die letzten Tage. Er leidet. Gestern Abend hat er noch Kartoffelbrei mit Spinat gegessen und war munter. Heute früh löffelt er schon wieder klare Maggie Brühe. Du arme S…

Prima, meine Laura hat ab heute für 2 Wochen Ferien und kümmert sich den ganzen Tag um mich. Heute abends hat sie wieder praktische Fahrschule.

21. Oktober 2008

Dienstag und mein Alterchen hat immer noch eine dicke Backe. Heute Abend 20.30 Uhr muss er wieder zur Nachsicht. Langsam bekommt er schlechte Laune. Gestern Abend gab für meinen Feinschmecker wieder Kartoffelbrei mit Spinat, ansonsten den ganzen Tag nur klare Fleischbrühe. Heute Abend war Herrchen mutig und alleine beim Zahnarzt, der hat auch gar nicht gebohrt.

Es ist der Monat der Hochzeiten
Am 24. Oktober 2008 haben Herrchens großer Sohn Dominic und seine Verlobte geheiratet. Ein offizielles Foto gibt es noch nicht, da die Hochzeit irgendwo an einem unbekannten Ort in der Karibik statt gefunden hat. Kein Familienangehöriger hat mehr erfahren und dorthin kommen durfte auch niemand. Daher hier noch ein Foto von den Beiden, aufgenommen 4 Monate vor der Hochzeit im Sommer in New York. Die beiden leben in Louisiana/USA.

Miss Courtney Renee Bradley und Mr. Dominic Karl Fritz Nelson

25.10.2008 – Boris und Bianka heiraten

Herrchens Freund Boris hat heute seine Bianka geheiratet. Herrchen und Frauchen waren morgens um 10 Uhr mit im Standesamt Charlottenburg und abends in der Leibnizstrasse zum Feiern.

Mein Super Alderchen hat die Fotis gemacht. Ein kleines Geschenk an die beiden.

 

28. Oktober 2008

Nun – bin ich wirklich krank – und heute sollte es in Urlaub gehen

Ich bin krank. Mir geht es mies – ich muss ständig kotzen – ich habe Durchfall. Ich kann überhaupt nicht aufstehen. Das ganze hat schon gestern angefangen. Ich fühlte mich nicht gut. vielleicht auch die Vorfreude auf die Reise die heute beginnen sollte und jetzt ins Wasser gefallen ist. Herrchen gibt das Wohnmobil zurück, wir bleiben erst mal zuhause. Ich muss bei meiner Tierärztin http://www.kleintierpraxis-uhlenhorst.de/ bleiben und komme an den Tropf.

Herrchen und Frauchen haben mich dorthin gebracht. Beide waren völlig fertig, die haben mir richtig leid getan, als sie ohne mich nachhause fahren mussten. Herrchen war ganz blass um die Neese. Der ist immer blass um die Neese, wenn er das Wort Doktor hört, der olle Schisser.

 

Foto: Tremb Automobile

Mit diesem schicken Wohnmobil sollte es heute eigentlich zu Frauchens Tante Manuela und zu Oma gehen, anschließend zu Herrchens Mutter. Da wird jetzt wohl nichts draus.

Es ist 17 Uhr und ich liege immer noch am Tropf, obwohl es mir schon wieder sau gut geht. Um 18 Uhr werde ich von meinen Herrschaften abgeholt, seit dann bitte ganz lieb zu mir, sonst werde ich wieder krank, geht ganz schnell.

Als ich abgeholt werde fühle ich mich schon fit, jedenfalls fast fit, oder besser gesagt ich bemühe mich – man es geht mir immer noch schlecht, aber ich will jetzt nach Hause. Dort angekommen muss ich erst mal untersuchen ob noch alles OK ist. Dann haue ich mich hin und schlafe – Herrchen versucht noch vergebens mir eine Tablette zu geben. Ich trinke wenig Wasser – und jetzt wird mir schon wieder schlecht – ich muss kotzen.

Abends telefoniert Herrchen noch mit Sandra – meine erste Pflege- und Aufziehmama, die mit der Hundeschule – Ihr wisst schon.

Heute Nacht schlafe ich zum ersten mal in meinem Leben in einem Zimmer. Herrchen hat sein Bett auf der Wohnzimmer Couch eingerichtet und bleibt bei mir – er ist halt ein Schatz. Jetzt fühle ich mich sicher und kann beruhigt einschlafen – aber nicht durchschlafen – der Olle durchsägt mit seinem Geschnarche ganze Wälder – meine Herren ist das laut. Ich will wieder draußen schlafen!

29. Oktober 2008

Morgens kurz nach 7 wird er unsanft geweckt, sein Handy klingelt und der Fahrer der das jetzt nicht mehr benötigte Wohnmobil wieder abholen will ist da. Na schönen Dank, das war ja eine kurze Nacht. Herrchen bringt Fahrer zum Mobilhome und fährt dann mit dem Taxifahrer, der auch noch bezahlt werden will, zum Geldautomaten, da der Fahrer keinen 500 EUR Schein wechseln kann.

Anschließend holt er Schrippen oder wie die Wessis sagen „Brötchen“. Dann frühstückt Herrchen und irgendwie ist mir jetzt auch danach, ich versuche mal ein bisschen am Tisch zu betteln, mache aber noch einen wahnsinnig leidenden Eindruck, verdrehe etwas die Augen und blicke voll traurig. Das kommt bestimmt gut und bringt mir bestimmt ein Stück Salami.

Pustekuchen – mein Alder steht auf, holt die Diätkost die der Tierarzt ihm mit gegeben hat und steckt dort in kleine Häppchen jeweils eine Tablette hinzu. Soll ich wohl nicht merken. Ok, also rein mit die Drogen, wird schon helfen.

Heute am 29. Oktober vor 14 Jahren wurde mit dem Wiederaufbau des Berlin Potsdamer Platz begonnen, das war im Jahr 1994. Außerdem ist heute, wenn ich mich recht erinnere der türkisch Nationalfeiertag. Und vor 32 Jahren, also 1976, wird olle Erich Honecker zum Staatsratsvorsitzenden der DDR gewählt. Diesem dann 1989 erloschenem Unrechtsstaat auf deutschem Boden.

Nicht zu vergessen die Schlacht bei Freiberg in Sachsen – 1762 war das – das besiegten die Preußen die Österreicher. Ich glaube unter Heinrich von Preußen. Daran erinnere ich mich nur, weil der liebe Ralf, welcher der Bruder meines lieben Frauchens ist, jetzt in Freiberg/Sachsen lebt.

OK, ich war also heute nochmal von 10 Uhr bis 19 Uhr beim Tierarzt am Tropf. Jetzt bin ich vollgepumpt mit Chemie und hoffentlich wieder fit. Was heißt hoffentlich ich bin wieder soweit fit, sagt jedenfalls die Tierärztin, dass ich morgen mit fahren darf – kann, soll – will. Ja ich brauche jetzt Urlaub.

 

30. Oktober 2008

Wir fahren nach Wessiland! Wir besuchen meine Oma – oder besser gesagt Frauchens Schwiegermutter, oder Herrchens Mama. Jedenfalls Auto fahren, ca. 6 Stunden. Ich habe in unserem Mercedes E-Klasse Kombi den ganzen Kofferraum für mich und meine Spielsachen alleine. Und mein Diätkost natürlich nicht zu vergessen.

Morgens um 10 Uhr geht es los. Alles frei und Gas. Ich penn derzeit ne kleine Runde und schon ist es 16 Uhr und wir sind da. Unterwegs wurde natürlich nur wegen des Hundes (oh geil Nominativ) mehrfach eine Pause eingelegt. Und plötzlich war der grüne Rasen ganz weiß – nein ich habe nicht drauf gekotzt, es hat tatsächlich geschneit, richtiger echter Schnee, das erste mal in meinem Leben, dass ich Schnee sehe. Super sag ich Euch, ich freue mich auch gleich ganz ganz doll und wälze mich darin herum bis ich durch und durch nass bin. Herrchen bekommt, vermutlich nur wegen der Kälte, einen roten Kopf und Frauchen schüttelt den ihrigen nur.

Das allerbeste Frauchen der Welt, nämlich meines, hat natürlich wie sich das für eine gute Frau gehört, mal wieder alles zuhause vergessen. Keine Jacke, schon gar keine warme und auch keinen Mantel. Also überhaupt nichts. Herrchen ist gnädig, läd unsere Oma mit ins Auto und wir fahren in die nächste Stadt, nach Wetzlar zum Modehaus Beck. Ich soll mit rein kommen, habe aber keinen Bock. Zieh einfach meine Bremse an, mach auf sturen Bock, stemme mich gegen meine Vorderpfoten und blockiere. Prima ich darf draußen bleiben. Frauchen bekommt eine warme Jacke mit Fuchsschwanz an der Kapuze und einen 100 Prozent Kasimir oder so ähnlich Mantel, beides in schwarz.

Frauchen strahlt und sieht glücklich aus. Herrchen holt mehrere Pinkfarbene Geldscheine aus seiner Tasche und erscheint mir irgendwie nicht so glücklich. Jetzt haben alle Hunger, was ich auch verstehen kann. Herrchen meint nur, wir sollten lieber jetzt ein halbes Jahr klare Rindfleischbrühe essen, mehr würde seine Barschaft nicht mehr hergeben. Trotzdem gehen wir zum „Wirt am Dom“, dort gibts für Oma eine Tomatencremesuppe, für Frauchen eine Dorade und für meinen geliebten Herren des Hauses Nudeln mit schwarzen Trüffeln. Im nächsten Leben werde ich eine Trüffelsau.
Wir haben uns ein Zimmer im Hotel Asslar genommen. Klein, fein, sauber mit einer sehr liebenswürdigen und freundlichen Besitzerin Frau Hemmerle. Ich schlafe direkt vor dem Bett meiner Herrschaften und kann so alles überblicken und bewachen. Ich bin nämlich ein Wachhund, nur für Alle die es noch nicht wissen.

Wir sind alle ziemlich müde von der Fahrt und lassen uns in die Federn fallen. Noch kurz den Fernseher zu Harald Schmidt geschaltet, das entspannt und man schläft anschließend gut. Um kurz vor 23 Uhr sind wir alle im Dämmerschlaf, werden wir durch klopfende Geräusche an der Tür geweckt. Herrchens Mama ist am Telefon. Es gibt wieder mal Streitigkeiten in dem Haus in dem sie wohnt.

Herrchen, der sich vorher noch beim Treppen – runter – Tragen seines Lieblingshundes den Rücken zerknackt hat, sieht nicht unbedingt begeistert aus als er sich entschließt sich wieder anzuziehen und zur Elli (so heißt meine Menschen Oma) zu fahren.

Was er am kommenden Morgen zu berichten hat ist schon abenteuerlich und ich erzähle darüber vielleicht einmal gesondert.

 

Freitag der 31. Oktober 2008

Heute trifft sich Herrchen abends mit seinen ehemaligen Tischtenniskameraden aus seiner Kinder und Jugendzeit und das allerliebste Frauchen der Welt fährt mit dem Zug nach Frankfurt/Main, dort arbeitet unsere Freundin Hilde – die ja eigentlich in Berlin lebt, jetzt aber in Frankfurt arbeitet und dort ein Projekt mit Holländern betreut, die in Berlin bauen wollen mit dem Frankfurter Architekt — Ihr versteht alles ganz einfach.

Und ich???? Ich besuche meine Freunde Carmen und Franz, die, die uns erst Anfang des Monats besucht haben. Die beiden liebe ich. Da gehe ich gerne hin- da gibts immer was Leckeres und Franz geht mit mir Kacki machen.

Heute ist auch Reformationstag – da hat doch Luther einige Prothesen zur Kirche gebracht (hahaha), Quatsch, da hat Mönch Martin Luther seine schriftlich verfassten 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen.

Heute ist aber auch Weltspartag. Herrchen sagt es gibt nichts mehr zu sparen – die ganze Kohle ist gestern beim Modehaus Beck geblieben ;-))

Heute ist aber auch noch Halloween. Ein Fest was am Vorabend des Allerheiligen Festes gefeiert wird. Übersetzt heißt Halloween auch „Allerheiligenabend“, also der Abend zuvor. Dieses Fest stammt eigentlich von den Irländern wird aber seit langer Zeit auch als Volksfest in den USA gefeiert, vermutlich durch die irischen Einwanderer.

Herrchen trifft abends ja einige seiner ehemaligen Sportkollegen und andere aus seinem Heimatort. Viele sehen so verkleidet aus, als wollten sie Halloween feiern. Aber auf Nachfrage wussten die gar nichts von diesem Brauch, die sehen immer so aus – Auweia Alderchen, haste Dir wieder in die Brennnesseln gesetzt.

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